der Künstler

Martin Eugen Theophil Becker wurde am 3. Januar 1935 in Nürnberg geboren. Als ältester Sohn seiner Eltern Gerda, Tochter des Landschaftsmalers Eugen Bracht und des Pfarrersohnes und Arztes Franz Theophil Becker wuchs er in der fränkischen Stadt Altdorf  (bei Nürnberg) auf, in der sein Vater eine orthopädische Klinik leitete.

Ebenso wie seine Geschwister Wolfgang und Lotte besuchte er zunächst die Altdorfer Volksschule um ab 1947 in das seinerzeit frisch gegründete Internat „Windsbacher Gymnasium“ – heute bekannt als die Basis des berühmten Windsbacher Knabenchor - überzutreten.

Mit dem "Zeugnis der Reife" schloss er 1954 das Gymnasium erfolgreich ab. In seinem Abschlusszeugnis wurde ihm bescheinigt "vielseitig interessiert und aufgeschlossen für künstlerische und geistige Fragen" zu sein.

Einige seiner ersten Werke (in dieser Ausstellung zu sehen) sind auf einer an das Reifezeugnis anschließenden Reise nach Lappland (Schweden) entstanden. Begleitet wurde er dabei von seinem Bruder Wolfgang.

Von 1954 an bis 1958 studierte er an der Kunstakademie der Universität München. Einige Werke aus diesem Zeitraum sind auch in dieser Ausstellung zu finden.

1958 legte er den Grundstein zu seiner Laufbahn als Lehrer für das Fach Kunsterziehung und absolvierte erfolgreich die Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen.

Auf Wunsch seines Vaters verbrachte er das darauf  folgende Jahr in Paris. Es sollte die Welt kennen lernen und sich finden. „Gefunden“ hat er in dieser Zeit vor allem seine zukünftige Ehefrau Heidi Langen, allerdings nicht in Frankreich sondern in München, wo diese damals lebte.

1968        

Von September 1959 an durchlief er als Referendar seine lehramtliche Ausbildung. Dem Eindruck, den er dabei in Eichstätt (Altmühltal) hinterließ, folgte wenig später die Personalanforderung des Schulleiters dort seine ersten Schüler zu unterrichten.

Am 15. Februar 1960 verheiratete er sich in München mit Heidi Langen.

2 Jahre später, 1961, dem Geburts-
jahr seines ältesten Sohnes Thomas, bescheinigte der Freistaat Bayern ihm den Beginn seiner Beamtenlaufbahn „auf Probe“ um ihn im November 1962 zum Studienassessor zu ernennen.

1963 gebar seine Ehefrau Heidi seinen zweiten Sohn, Andreas.

Im Jahr 1966 zog er mit seiner Familie von Eichstätt nach München und setzte dort seine Tätigkeit als Lehrer für Kunst und Kunstgeschichte am Luitpold-Gymnasium fort. Einige beeindruckende Spuren seiner Tätigkeiten sind dort bis heute zu betrachten (Siehe Abschnitt Projekte in dieser Ausstellung). Seine Kariere im Lehramt brachte ihn bis zum Studiendirektor.

1971, beim Malen auf seiner Lieblings-Urlaubs und Motiv-Insel Stromboli, begleitet von seinem Sohn Andreas

Etliche Ölbilder und viele Aquarelle entstanden in der freien Natur. Eine Vielzahl seiner Bilder stellen Motive der Insel Stromboli dar (für Details Button “Insel Stromboli” anklicken), auf der er die meisten seiner Urlaube verbrachte. Die besondere Art der Architektur, das Nebeneinander von neuer und ruinöser Bausubstanz, eingebettet in die üppige Natur faszinierte ihn ebenso wie der dort anzutreffende schwarze Sand und die Siluette dieser kleinen malerischen Vulkaninsel im Mittelmeer.

Seine späteren Werke (Aquarelle) sind von einem starken Bestreben zur Minimalisierung des Pinselstrichs gezeichnet. Malte der in jüngeren Jahren sehr viel Fläche, konzentrierte er sich später zunehmend auf das Wenigere. Das von ihm als sein bestes Aquarell bezeichnetes Exponat zeichnet sich dadurch aus, dass das Auge des Betrachters Formen aufgrund nur ganz fein angedeuteter Konturen oder entsprechender Hilfspunkte vollendet.

So sind beispielsweise Häuser nicht im eigentlichen Sinne gemalt sondern existieren durch das Weiss des Papiers. Die Umgebung führte er bis an das Haus farbig heran, das Haus entsteht durch das Umfeld, mitunter sogar durch den Horizont.

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Das gesamte Wirken war von einem ausgesprochen bescheidenen Umgang mit seinen Werken geprägt. Sein Malen stellte für Ihn vorrangig ein Dokumentieren angenehmer Eindrücke und Ansichten dar – diente der Erholung und wurde von ihm als Hobby verstanden. Nur ungern ließ er sich zu der einen oder anderen kleinen Ausstellung bewegen; ausgesprochen schwer fiel ihm die Trennung von seinen Exponaten und Auftragsarbeiten führte er nur sehr selten durch.

Am 24. Oktober 1991 verstarb er nach fast einjähriger Krankheit in seinem Haus in München. Einige seiner letzten, aus dieser Zeit stammenden Werke tragen mitunter eindeutige Spuren seines Zustandes, der es ihm teilweise sehr schwer machte den Stift oder Pinsel so einzusetzen, wie er das gewohnt war. Diese Phase seines Lebens verbrachte er zusammen mit seiner Frau sehr zurückgezogen und stark fixiert auf seine künstlerischen Talente.

...am Flügel, bei der Hausmusik

Neben seinen hervorragenden Skizzier- und Mal-Fähigkeiten fand man in ihm einen ausgezeichneten und leidenschaftlichen Pianisten. Seine musischen Begabungen stellte er in so manchem öffentlichen Konzert und in ungezählten Abenden der Hausmusik im Kreise der Familie, sowie vor Freunden und Bekannten unter Beweis.

1990